Das Bild zeigt ein Buch mit Gesicht - eine Analogie zu Facebook, einem Social Media Kanal, den Bürgermeister gemäss einer Studie oft nutzen.

Wie die Chefs der Gemeindeverwaltung Social Media nutzen

Social Media ist für die Vorsitzenden der Gemeindeverwaltungen ein fester Bestandteil ihrer Arbeit. Eine deutsche Studie zeigt, welche Plattformen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister nutzen, welchen Zweck sie mit ihren Beiträgen in den sozialen Medien verfolgen und bei welchen Themen es noch harzt. Die Ergebnisse überraschen.

Immer mehr Menschen nutzen soziale Medien als Ergänzung oder sogar Ersatz für herkömmliche Nachrichtenquellen. Auch bei Vertretern der Stadt- und Gemeindeverwaltung sind die sozialen Medien beliebt. Das zeigt eine Umfrage des Fritz Erler-Forums in Deutschland. Die Forschenden befragten im Jahr 2020 fast 400 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister (siehe Kasten unten). Diese sind die Vorgesetzten der Gemeinde- und Stadtverwaltungen und damit vergleichbar mit Gemeinde- oder Stadtschreiberinnen und -schreibern in der Schweiz. Die Studie untersuchte explizit, wie sie Social Media mit ihrem persönlichen Profil nutzten. Hier kommen die wichtigsten Resultate der Studie:

1 − Nutzung
Rund zwei Drittel der Befragten gaben an, Social Media beruflich zu nutzen. Besonders beliebt waren dabei Messenger und Facebook. Die digitalen Kanäle fallen ins Gewicht: Die befragten wickelten rund 30% aller Kommunikationsaktivitäten darüber ab.

2 − Top-Vorteile
Die Vorsitzenden der Stadt- und Gemeindeverwaltungen sehen in der Nutzung der sozialen Medien vor allem folgende Vorteile:

  • Unterstützung für Entscheidungen schaffen
  • Bürgerbeteiligung stärken
  • Sachverhalte erläutern und erklären.

3 − Weitere Vorteile
Zusätzlich nutzen die Chefs der Gemeinde- und Stadtverwaltungen Social Media, um ihre eigenen Positionen zu vertreten, den Austausch mit Einwohnerinnen und Einwohnern zu suchen, Stimmungen aus der Bevölkerung frühzeitig aufzunehmen, und um in Krisen schnell und effizient mit der Bevölkerung zu kommunizieren.

4 – Unterstützung
Obwohl die Nutzung von Social Media für die meisten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister mittlerweile selbstverständlich ist, holt sich dennoch jeder Fünfte Hilfe bei der Nutzung von Plattformen wie YouTube, Instagram, Twitter und Facebook. Diese kommt nicht nur von Mitarbeitenden der Verwaltung, sondern auch von Familienmitgliedern, vor allem der jüngeren Generation. Es besteht daher ein grosses Potenzial zur Professionalisierung dieser Aktivitäten.

5 – Aufwand
Je grösser die Gemeinde, desto grösser die Erwartung, dass die Behörden in den sozialen Medien präsent sind. Der Aufwand für die Bewirtschaftung der sozialen Medien ist nicht ohne: gut 40% der Befragten liess verlauten, dass sie wöchentlich bis zu 5 Stunden in diese Aufgaben investieren.

6 – Dialog
Obwohl die sozialen Plattformen theoretisch die Möglichkeit bieten, einen konstruktiven Dialog mit den Wählerinnen und Wählern zu führen, geben mehr als die Hälfte der Befragten an, dass ein solcher kaum stattfindet. Erfahrungsgemäss wurden bereits über die Hälfte der Befragten auf den sozialen Medien angefeindet. Interessant sind die Reaktionen der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister auf solche Anfeindungen. Manche reagieren sachlich und weisen auf unerwünschtes Verhalten hin, andere rechtfertigen sich, lassen Kommentare stehen, löschen diese oder leiten rechtliche Schritte ein.

Das Fazit der Studienautoren: Auch für kleine Gemeinden lohnt es sich für die Verwaltungschefs und -chefinnen, in den sozialen Medien präsent zu sein, um niederschwellig die Bevölkerung ansprechen zu können. Wer sich in den sozialen Medien engagiert und exponiert, sollte dies allerdings auch mit einem gewissen Fundus an Fachwissen tun. Einerseits um sich vor Anfeindungen zu schützen, andererseits, um professionell reagieren zu können, wenn es doch passiert. Gromann Partner verfügt über fundiertes Know-How bei der Kommunikation mit Social Media, sowohl in der Privatwirtschaft wie auch im öffentlichen Bereich. Gerne unterstützen wir Sie bei Ihren Projekten – wir freuen uns auf Sie!

Studie mit 373 Gemeindeverwaltungs-Vorsitzenden

Die Forscher des deutschen Fritz Erler-Forums befragten vom 5. November bis zum 13. Dezember 2020 total 373 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus Baden-Württemberg zu ihrem Nutzungsverhalten von Social Media im beruflichen und politischen Umfeld. Der Rücklauf betrug 33 Prozent, es machten Vertreter von Gemeinden mit unter 1000 bis über 50 000 Einwohnerinnen und Einwohner mit.

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