Social Media stärkt das Vertrauen in Behörden
Gemeinden und Städte haben oft Vorbehalte bei der Nutzung von Social Media. Dabei profitieren sie von einer grossen Glaubwürdigkeit. Das nutzen viele noch zu wenig, schreiben die Autoren einer deutschen Studie.
In Zeiten von Krisen können soziale Medien dazu beitragen, aktuelle Informationen schnell und effizient zu verbreiten. Doch wie steht es um das Vertrauen der Einwohnerinnen und Einwohner in die Informationen der Verwaltungen ausserhalb von Krisenzeiten? Das deutsche Fraunhofer-Institut und die Universität Stuttgart haben dazu eine Befragung von Social-Media-Nutzenden durchgeführt (siehe unten). Diese zeigt, dass die kommunalen Social Media-Accounts tatsächlich dazu beitragen, ihre Follower besser zu informieren. 71% von allen Befragten die Facebook nutzten und 77% von allen die Instagram nutzten, fühlen sich von ihrer Gemeinde auf Social Media gut informiert.
Ein weiteres Fazit des Forschungsprojektes: Die Gemeinden informieren in den Augen der Nutzen zwar gut, treten aber noch relativ wenig in den Dialog mit den Einwohnerinnen und Einwohnern – dies, obwohl digitale Medien grosse Möglichkeiten zur Interaktion bieten. Als mögliche Gründe nennen die Studienautorinnen den Aufwand für die Moderation von Diskussionen und die Beantwortung von Fragen in Echtzeit. Doch dies ist eine Investition, die sich lohnt: 64% der befragten Facebook- und 66% der befragten Instagram-Nutzerinnen und -Nutzer gaben an, dass Social Media für sie die Kommunikation mit der Gemeinde vereinfacht habe.
Die Gemeinden profitieren selbst dann von ihrer Präsenz auf Social Media, wenn sie sich wenig an den Diskussionen beteiligen oder diese moderieren. Oftmals entspinnen sich Diskussionen zwischen den Nutzerinnen und Nutzer, die meistens in einem geordneten Rahmen verlaufen. Die Empfehlung der Autoren: Soziale Medien haben für Städte und Gemeinden ein grosses ungenutztes Potenzial, in Austausch mit den Menschen zu treten oder wie sie schreiben: «das konstruktive Potenzial von stadtpolitischen Diskussionen stärker zu nutzen.» Sie verstehen darunter nicht nur die Moderation von Diskussionen auf Social Media, sondern auch das Anstossen von digitalen und analogen Partizipationsanlässen. Ein Positivbeispiel in der Studie lieferte die Stadt Köln, welche auf Social Media dazu aufrief, Standorte für Verkehrsschilder für Velofahrer zu nennen – eine Möglichkeit, vor allem jüngere Personen anzusprechen und in den Diskurs einzubinden.
Unter dem Strich ist Social Media eine grosse Chance für Städte und Gemeinden, die es zu packen gilt – dieser Schluss lässt sich gut auf die Schweiz übertragen. Mit einer stringenten, auf die jeweilige Gemeinde abgestimmte Strategie lassen sich viele Nutzer erreichen. Das zeigt auch die Erfahrung von Gromann Partner – sowohl bei privaten wie auch öffentlichen Institutionen. Ein systematisches Community Management kann wesentlich zum Dialog zwischen Gemeinde und Bürgern beitragen. Wir unterstützen Sie dabei gerne.
Forschungsprojekt zur Social Media Nutzung der Gemeinden und Städte
Das Forschungsprojekt «POSITIV» des Fraunhofer-Institutes für Arbeitswirtschaft und der Universität Stuttgart untersucht, wie Kommunen die sozialen Medien nutzen und welche Auswirkungen diese auf die Beziehung zwischen Bürgern und Kommunen hat. Die Forschenden haben 216 Personen befragt, Workshops- und Bestandsaufnahmen durchgeführt und die Social-Media-Präsenz der Städte Hamburg, München, Köln und Leipzig zwischen Juli 2019 und August 2020 erfasst.
Interessiert Sie das Thema Social Media und Gemeinden?
Dann lesen Sie auch, wie wertvoll Social Media in Krisenfällen ist und wie Social Media das Verhalten von Städten und Gemeinden transparenter macht. Im Kommentar von Luzia Mattmann erfahren Sie, wieso eine schlagkräftige Social Media-Strategie so wichtig ist.
Ist Ihnen das Thema Social Media wichtig?
Lassen Sie uns sprechen. Über Ihre Ziele, Ihre Herausforderungen. Und darüber, was wir für Sie tun können!
Das könnte Sie auch interessieren
Wie Gemeinden Kommunikationskrisen souverän meistern
In einer Krise ist gute Kommunikation so wichtig wie nie. Eine gründliche Vorbereitung hilft, Krise
Wie die Chefs der Gemeindeverwaltung Social Media nutzen
Social Media ist für die Vorsitzenden der Gemeindeverwaltungen ein fester Bestandteil ihrer Arbeit.
Leichte Sprache: Lernen vom Kanton Bern
Der Kanton Bern plant, relevante Informationen für die Bürgerinnen und Bürger neu in Leichter Spr
